Der Ständerat hat am 6.5.2025 ein nationales Verbot von Einweg Vapes beschlossen. Primär geht es in der Motion darum, Jugendliche vor dem Gesundheitsrisiko, welches Einweg E-Zigaretten bergen, zu beschützen. Erst in zweiter Linie wird auf die schlechte Ökobilanz dieser Produkt-Kategorie hingewiesen. Wer sich in der E-Zigarettenbranche auskennt, wird anhand dieser Argumentation die Stirn runzeln. Wir erklären dir, weshalb:
Shortfacts Einweg Vapes
- Einweg Vapes sind bei Erwachsenen & Jugendlichen beliebt
- Einweg Vapes haben eine miserable Ökobilanz
- Das Verbot verbessert den Jugendschutz nicht
- Mehrweg Vapes unterscheiden sich kaum von Einweg Vapes
- Mehrweg Vapes sind deutlich günstiger als Einweg Vapes
Einweg Vapes sind bei Jugendlichen beliebt

Es ist richtig, dass Einweg Vapes auch bei Jugendlichen beliebt sind. Das ändert aber nichts daran, dass der Boom der Einweg Vapes, welcher im Jahr 2021 in Schweiz begann, sehr viele erwachsene Raucher zum Umstieg auf die E-Zigarette bewogen hat. Und genau dazu wurde die E-Zigarette auch erfunden, als Alternative für die tödliche Tabakzigarette. Moderne Vapes sind zweifelsfrei attraktive Produkte, welche Genuss mit tollen Aromen und ohne stinkenden Rauch ermöglichen. Das haben erwachsene Raucher genauso entdeckt wie jugendliche Personen.
Schützt ein Einweg Vape Verbot Jugendliche?
Ein Verbot von Einweg E-Zigaretten hat nichts mit Jugendschutz zu tun. Weshalb? Weil es mittlerweile unzählige Mehrweg E-Zigaretten gibt, welche genau gleich aussehen, gleich schmecken, einfach zu bedienen sind und erst noch günstiger sind. Viele Politiker verwenden das Argument, dass Einweg Vapes wegen einem tiefen Preis bei Jugendlichen besonders beliebt sind. Diese Aussage ist grundlegend falsch! Einweg Vapes, werden seit dem 1. Oktober 2024 fünf Mal stärker besteuert als Mehrweg Produkte. Der Konsum einer Mehrweg E-Zigarette ist auf Dauer mehr als 50% günstiger, als der Kauf von Einweg Vapes.
Was ist der Unterschied zwischen Einweg- und Mehrweg Vape?
Die Produkte sind praktisch identisch. Beim Einweg Vape ist der Akku, das E-Liquid und der Verdampferkopf fix im Gerät verbaut. Ein Mehrweg Vape besteht aus einem aufladbaren Akkuträger und einem meist vorbefüllten Liquid Pod, welcher dann auf den Akku aufgesteckt wird. Optisch und geschmacklich unterscheiden sich die Geräte kaum, denn es wird das gleiche E-Liquid und die gleiche Technologie verwendet.
Weshalb sind Mehrweg Vapes günstiger als Einweg Produkte?

Bei der Mehrweg E-Zigarette ist das Akkuteil x-fach wieder aufladbar und nur die Liquid Pods werden ersetzt, wenn diese aufgebraucht sind. Im Gegensatz dazu ist in jedem Einweg Vape eine Batterie verbaut. Es liegt auf der Hand, dass dies höhere Produktionskosten zur Folge hat. Ausserdem wird das E-Liquid in Einweg Vapes mit CHF 1.-/Milliliter fünf Mal höher besteuert, als jenes von Mehrweg Produkten. Daraus resultiert ein fast doppelt so hoher Preis für Einweg Vapes, im Vergleich zu einem Produkt mit Ersatz Kartuschen.
Welche Folgen hat ein Verbot von Einweg Vapes?
Werden Einweg Vapes schweizweit verboten, dann stehen am nächsten Tag einfach die fast identischen Mehrweg-Alternativen in den Verkaufsregalen. Das wäre absolut zu begrüssen, denn damit würde sehr viel unnötiger Batterie-Abfall eingespart, was die Umwelt schont. Ein Verbot würde aber keine Verbesserung beim Jugendschutz bringen, weshalb sollte es auch? Jugendliche werden einfach auf entsprechende Mehrweg-Alternative umsteigen.
- Batterie-Abfall reduziert sich stark
- Verkäufe verlagern sich auf Mehrweg Produkte
- Schwarzmarkt und Import aus dem Ausland wachsen
- Steuereinnahmen durch den Staat fallen tiefer aus
Warum macht ein Puff Bar Verbot Sinn?

Aus ökologischer Sicht sind Puff Bars (Einweg Vapes) definitiv ein fragwürdiges Produkt. Denn sobald das enthaltene E-Liquid verdampft ist, muss das gesamte Gerät entsorgt werden. Da viele Konsumenten gebrauchte Vapes nicht auf dem Recyclinghof entsorgen landen viele Lithium-Ionen-Akkus im normalen Abfall oder – noch schlimmer – in der Natur. Ein Verbot würde die Umwelt also im grossen Stil entlasten – vorausgesetzt die alternativen Mehrweg Produkte werden nicht nach einmaliger Verwendung entsorgt.
Der Schweizer Staat muss sich aber die Frage stellen, ob er grundsätzlich umweltschädliche Konsumprodukte verbieten möchte. Denn Einweg E-Zigaretten sind bei weitem nicht die einzigen vermeidbaren Produkte, welche die Umwelt in grossem Stil schädigen.
Wie kann man den Jugendschutz bei E-Zigaretten verbessern?
Wir sind uns einig, dass E-Zigaretten jeglicher Art nicht in die Hände von jugendlichen Personen gehören. Bei einem attraktiven Genussmittel, welches als weniger schädliche Alternative zur tödlichen Tabakzigarette erfunden wurde, stellt sich die Herausforderung, dass man dieses erwachsenen Rauchern günstig und leicht zur Verfügung stellen möchte, aber gleichzeitig Jugendliche davon abhalten will, das Produkt zu konsumieren. Mit dem neuen Tabakproduktegesetz hat der Schweizer Staat die Weichen für einen erfolgreichen Jugendschutz bereits gestellt. Vorschriften und Gesetze machen aber nur dann Sinn, wenn sie auch kontrolliert und Verstösse geahndet werden. Und beim Vollzug haben Bund und Kantone Luft nach oben.
- Offline-Alterskontrollen in Shops und Kiosken
- Einführung von hürdenfreien Online-Alterskontrollen durch den Bund (z. B. Pflicht für Zahlungsanbieter Twint, Kreditkartenfirmen, Rechnungsanbieter)
- Präventionsmassahmen für Jugendliche und Eltern
- Werbeverbote
Fazit zum Einweg Vape Verbot in der Schweiz
Als einer der grössten Vape Shops der Schweiz unterstützen wir ein Verbot von Einweg Vapes. Weshalb? Weil sie aus ökologischer Sicht ein sinnfreies Produkt darstellen und es diverse gute Alternativen gibt, welche die Umwelt viel weniger belasten. Das Argument, dass ein Einweg Vape Verbot Jugendliche vom Konsum abhalten würde ist aber scheinheilig und wenig faktenbasiert. Für einen wirksamen Jugendschutz braucht es gerade für Online-Verkaufsstellen einfache Tools für die Alterskontrolle, welche erwachsenen Personen einen hürdenfreien Einkauf ermöglichen, aber Jugendliche effektiv vom Kauf ausschliessen. Hier sollte der Bund eine Lösung mit Zahlungsanbietern, welche schon über die Geburtsdaten des Kontoinhabers verfügen, erarbeiten. Und es braucht Ressourcen, alle Verkaufsstellen regelmässig zu überprüfen, um damit den Vollzug der Gesetzgebung wirksam durchzusetzen.